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Integration von Managementsystemen


Bestehende Verfahren und Organisationsvorschriften
Jedes Unternehmen besitzt, wie jede systematische Organisation, schon verschiedene formelle Elemente/Verfahren. In vielen Bereichen existieren z. B. auch schon Dokumentations- oder Organisationsforderungen, die gegebenenfalls um die Belange eines neuen Systems erweitert werden bzw. darauf anderweitigen Einfluss haben können.

Mitarbeit der obersten Leitung im System
Ein gesamter - also integrierter - Ansatz beim Aufbau eines Managementsystems beinhaltet jedoch in ganz besonderem Maße von Anfang an die Mitarbeit der obersten Führungsebene. Von Anfang an muss sich die Geschäftsführung dazu bekennen, ein Managementsystem mit zu kreieren, das allen Anforderungen Rechnung trägt und somit sowohl den rechtlichen oder sonstigen externen Forderungen als auch der firmeninternen Struktur und Kultur Genüge tut. Auch während des gesamten Prozesses des Aufbaus dieses Systems müssen Mitarbeiter aller Hierarchieebenen dazu bereit und in der Lage sein, aktiv an den Strukturen sowie den Dokumentationen mitzuarbeiten und das tatsächliche betriebsinterne Leben in dieses System einfließen zu lassen. Insbesondere, da möglicherweise im Laufe der Implementierungsarbeiten Aufgaben und Pflichten der obersten Leitung berührt werden und Strukturaufgaben erledigt werden müssen (z. B. Bestellung von Personen zu Beauftragten). Insbesondere werden einige Unternehmen an der Tatsache zu knapsen haben, das die gewohnten Strukuren in der Organisation umgebaut werden müssen. Nicht mehr Abteilungen und Abteilungsergebnisse zählen, sondern Ergebnisse der Prozesse. D.h. dass die Abteilungen in Prozessbereiche umgebaut werden müssen und Abteilungsleiter keine Abteilung mehr besitzen, sondern für den Erfolg von Prozessen gerade stehen müssen.

Verwendung bestehender Strukturen / das übergreifende Managementsystem
Es gibt viele Arbeitskreise, die bei dem Bestreben, die Norm im Unternehmen einzurichten vergessen haben, die bestehenden Abläufe konsequent zu durchforsten. Einige haben neue Verfahren eingerichtet, die die Normenforderungen vordergründig erfüllen sollen. Aber ein derart aufgebautes Rucksack-System wird immer als Belastung im Unternehmen angesehen werden und nicht als das hilfreiche Werkzeug (Tool), mit dem man die angestrebten Ziele leichter und besser erreichen kann.

Schnittstellen im Unternehmen
Das große Problem sind die Schnittstellen in der Organisation, die zum Betrieb der Verfahren aufgebaut wurden. Sobald hier eine geregelte Kommunikation stattfindet, ohne dass Kompetenz Unklarheiten/ -streitigkeiten zu einer Ineffektivität führen, fangen die „Schnittstellen“ an harmonisiert zu operieren. Die Verfahren können dann zum Nutzen des Unternehmens und zur Effektivitätssteigerung der System-/Prozessergebnisse eingesetzt werden.
 

Integrierende Managementsysteme
Eine Lösung besteht im Aufbau eines Managementsystems, in dem die als gemeinsam erkannten Forderungen kombiniert behandelt und umgesetzt werden und dabei in Form der bekannten Normenelemente in der Dokumentation in Erscheinung treten. Hierbei wird aus der Kombination der Elemente erste dann wirklich eine Integration der Managementsysteme über die Zusammenarbeit der verschiedenen Personen.

Die IMS-Systemdokumentation
Der oben genannte Lösungsansatz wird in vielen Unternehmen zur Zeit so angegangen, dass man die vorhandenen 20 Elemente/Kapitel der DIN EN ISO 9001:1987 (Kapitelstruktur für das Management- Handbuch und die Verfahrensanweisungen) beibehält und die Anforderungen des weiteren Regelwerkes dort hineinarbeitet (interpretiert). Dabei sind die Elemente der ISO 9001 und deren Titel aber nicht als sprechende Überschriften für die Erweiterung (z. B. das Umweltmanagementsystem) verwendbar, so dass die „Interpretation“ nicht immer alle relevanten Aspekte berücksichtigt. Dadurch wird ein gravierender Nachteil des einen Regelwerkes, das speziell für die Erstellung von Produkten erarbeitet wurde, deutlich.
Anhand der Ableitung von Gemeinsamkeiten der spezifischen Eigenheiten der einzelnen Normen- und anderer Regelwerksanforderungen, werden andere Lösungsansätze erkennbar.

Bei der ISO 9001:2015 werden die normorientierten Handbücher (- Handbuch ist jetzt nicht mehr verlangt) an Anzahl mehr und mehr anzutreffen sein, das nicht nur die ISO 9001:2015 sondern alle noch kommenden Managementsystemnormen eine einheitliche Normstruktur mit 10 Kapiteln einnehmen werden. Diese sog. HLS-(High Level Structure) ist Zukunft und soll in prozessorientierten Systeme eine Handlungsanleitung,  nicht eine Strukturanleitung sein?!?!

Prozessbezogene integrierende Managementsysteme:
Eleganter wird die Lösung, wenn man nicht nur die Elemente der Normen in dieser Art behandelt, sondern das das Unternehmen neben einer Normenanalyse seine betriebenen Prozesse betrachtet.
In dieser Lösung werden die Hauptprozesse und die unterstützenden Prozesse identifiziert und beschrieben. Neben der textlichen Beschreibung der Prozesse ist auch eine grafische Visualisierung der Prozesse mit den Subprozessen und deren Interaktionen sinnvoll.
Nicht alle Prozesse sind hierbei in einer Linie strukturiert, sondern besitzen oftmals eine Verschachtelung.
Man erkennt, dass die Prozesse oder Subprozesse sich innerhalb eines Netzwerkes befinden und von den Inputfaktoren abhängig sind. Sie geben als Output neben verarbeiteten Teilprodukten vielfältige Reize ab, die in mehreren anderen, weiterführenden Prozessen Aktivitäten starten oder beeinflussen. Sie bilden für die nachfolgenden Prozesse Rahmenbedingungen.
Erste diese Prozessdarstellung ermöglicht es, sogenannte Prozesskennzahlen aufzubauen und die Leistungsfähigkeit der einzelnen Prozessteilschritte abzubilden. Damit kann man Veränderungen direkt einem Ursprungspunkt zuordnen.